Allgemein · Hundeerziehung · Leinenführigkeit

wie organisiert man die Hundeerziehung in der Familie?

Für mich ist die Zusammenarbeit der gesamten Familie ein sehr wichtigstes Thema in der Hundeerziehung. Die Erziehung eines Hundes ist nämlich umso schwerer, wenn jeder ’sein eigenes Ding‘ durchzieht. Häufig lebt mindestens noch eine andere Person mit im Haushalt oder gar eine ganze Familie. Und jedes Mitglied der Familie beschäftigt sich auf seine Weise mit dem Hund. Dabei hat jeder andere Interessen. Der eine spielt am liebsten mit dem Vierbeiner, der andere liebt dafür das Schmusen und Kuscheln. Das ist total normal. Aber wie soll der Hund Regeln lernen, wenn ein Familienmitglied ihm etwas erlaubt oder durchgehen lässt und ein anderes nicht?

wie erzieht man einen Hund

Deshalb ist es wichtig direkt, wenn der Hund einzieht (oder am besten noch davor) Regeln aufzustellen. Diese müssen natürlich immer mal wieder ergänzt und aktualisiert werden. Und noch wichtiger ist es, dass sich alle an diese Regeln halten! Denn wie soll der Hund lernen, dass es absolut Tabu ist auf die Couch zu springen, wenn ein Familienmitglied es ihm heimlich doch immer wieder erlaubt?

Nehmt euch die Zeit – setzt euch zusammen und schreibt auf was euch wichtig ist bei der Hundeerziehung und auf was geachtet werden soll.

Bevor Bailey bei uns einzog haben wir tatsächlich genau das gemacht und eine kleine Liste erstellt. Diese lag die ersten Wochen dann auf dem Wohnzimmertisch. Damit jeder (mein Freund und ich) noch einmal eben schnell nachlesen konnte. Gerade weil Bailey unser erster Hund ist, war vieles neu für uns und es gibt wirklich viel an was man denken muss. Da ist es nur menschlich, wenn man einmal etwas vergisst.

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Es gibt häufig in jeder Familie eine Person, die es besonders ernst nimmt mit der Erziehung. Einer von euch beschäftigt sich vermutlich mehr als die anderen mit dem Thema und ist häufig auch derjenige, der zur Hundeschule geht. Bei uns gibt es diese Rollenverteilung übrigens auch. Es wundert wahrscheinlich keinen, wenn ich jetzt sage, dass ich bei uns die Person bin, die sich hauptsächlich mit der Erziehung beschäftigt. Das war bereits vom ersten Tag an so. Aber das ist auch vollkommen okay und kein Hindernis für die Hundeerziehung. Wichtig ist es nur alle Beteiligten mit ins Boot zu holen. In meinem Fall bedeutete das also, dass ich meine Trainingsmethoden und Ideen immer an meinen Freund weitergegebe. Ich habe zum Beispiel in den ersten Wochen kleine Zettel geschrieben mit den Dingen die geübt werden müssen und auf die wir beide achten müssen. Heute haben wir keine Zettel mehr, aber ich erinnere ihn gern immer wieder an Dinge auf die wir achten müssen. Und wenn ich neue Trainingsideen habe, dann erzähle ich ihm diese und erkläre ihm was wichtig ist. Je einheitlicher eine Familie agiert, desto schneller lernt der Hund. Euer Hund wird es euch auch danken, wenn es klare Regeln gibt. Unsere Fellnasen brauchen Strukturen und möchten wissen an was sie sich orientieren können. Hat ein Hund diese Strukturen nicht kann es passieren, dass er selber das Zepter in die Hand nimmt.

 

Hier mal ein Beispiel aus dem Thema ‚Leinenführigkeit‘:

Urlaub mit HundDamit euer Hund zukünftig aufhört an der Leine zu ziehen, habt ihr beschlossen dieses Problem nun konsequent anzugehen. Ihr habt euch für die Technik entschieden jedes Mal stehen zu bleiben, sobald die Leine straff ist. Ihr geht erst weiter, wenn die Leine an Spannung verliert. Niemals darf dem Ziehen des Hundes nachgegeben werden, damit er möglichst keine Erfolgserlebnisse hat. Je öfter der Hund durch sein Ziehen an sein Ziel gelangt desto größer ist natürlich seine Motivation zu ziehen.

Schwierig wird das Ganze allerdings, wenn ihr nicht allein mit dem Hund spazieren geht, sondern es noch andere Familienmitglieder gibt die das tun. Hier ist es also wichtig all diejenigen die mit dem Hund rausgehen über diese Trainingsmethode zu informieren.

Gibt es nun aber jemanden, der die Methode nicht anwendet, weil er nicht kann oder will – dann gestaltet sich das Training natürlich schwieriger und es wird wesentlich länger dauern bis ihr Erfolge seht.

 

Bei dem Thema Leinenführigkeit habe ich aber eine Idee für euch, die wir auch angewendet haben. Mein Freund und ich haben konsequent vom ersten Tag an daran gearbeitet, dass Bailey nicht an der Leine zieht. Dabei sind wir immer mit Halsband und Leine spazieren gegangen. Wenn jedoch einmal jemand anderes mit Bailey rausgeht und derjenige kennt dieses Training nicht oder möchte „einfach nur spazieren gehen“ – dann bekommt Bailey ihr Geschirr an. Hunde können sehr wohl zwischen Halsband und Geschirr unterscheiden. So wusste Bailey schon als Welpe: am Geschirr darf ich auch mal ziehen – am Halsband ist es absolut tabu.

 

Manchmal hilft es auch ein Kommando einzuführen, damit euer Hund weiß: okay jetzt ist es ernst / oder jetzt darf ich dies oder jenes nicht.

Hier ein Beispiel und eine Idee von mir:

Ihr wollt mit eurem Hund gern Joggen. Euer Partner liebt es aber mit eurem Hund zu rennen und dabei mit ihm zu spielen. Deshalb bellt euer Hund und springt immer wieder hoch. Das Verhalten ist beim Joggen natürlich katastrophal und ihr wollt eurem Hund abgewöhnen, dass er beim Rennen springt und bellt. Damit ist euer Partner aber nicht einverstanden, da er glaubt, dass es ihm den ganzen Spaß verdirbt.

In diesem Fall habe ich eine Idee für euch: Wenn ihr mit eurem Hund trainiert, dass er ohne springen und bellen neben euch herlaufen soll, dann sagt ihr jedes Mal vorher das Kommando „Joggen“. Am Anfang sagt ihr es eventuell noch zwischendrin oder immer dann wenn ihr das Tempo verändert.

So lernt der Hund mit der Zeit: wenn ihm ‚Joggen‘ gesagt wird, dann soll er nur nebenherlaufen. Sagt aber keiner etwas, dann ist Rambazamba angesagt.

Es gibt sicherlich noch viele weitere Beispiele wie man mit Erziehungsunstimmigkeiten in der Familie umgehen kann ohne, dass die Hundeerziehung zu sehr leidet.

Vielleicht habt ihr ja auch noch Ideen oder Anregungen? Dann schreibt mir gern in die Kommentare oder eine E-Mail. Vielleicht ergänze ich noch das ein oder andere.

 

 

5 Kommentare zu „wie organisiert man die Hundeerziehung in der Familie?

  1. Kannst du mal ein Thema machen zu den Hundetricks?? 💕 ich liebe deinen Blog ,der ist so hilfreich😊ich liebe es nämlich zu fotografieren und hätte gerne eine Kamera, da ich nur mit Handy fotografiere…… und ich habe schon ein tolles Model 😏meinen Hund Balou❤

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